Wie viel Zeit widmet ein Leser einem Artikel? Welche Beiträge im Stream nimmt der Nutzer wahr? Welche werden übersehen oder nicht zu Ende gelesen und lösen dadurch auch keine Interaktion aus? Warum wird ein Artikel häufiger gelesen als ein anderer und aus welchen Gründen klickt ein potentieller Leser auf eine Nachricht.
Unsere durchschnittliche Lesegeschwindigkeit liegt bei 200 bis 250 Wörtern pro Minute. Ausgehend von einer Aufmerksamkeitsspanne für einen Artikel von sieben Minuten (Untersuchung der Publishing-Plattform „Medium“), würde das eine Artikellänge von 1.400 bis 1.750 Wörtern bedeuten.
So viel zur reinen Mathematik. Das bedeutet natürlich nicht, dass Content-Marketer krampfhaft versuchen sollten, nur Nachrichten mit maximal 1.750 Wörtern zu veröffentlichen. Ein ansprechender Artikel kann unabhängig von der Länge sehr gut „performen“. Im umgekehrten Fall, wird ein Artikel nicht allein durch die Beachtung dieser Kriterien häufiger gelesen.
Die Länge des veröffentlichten Contents ist allerdings nicht nur vor dem Hintergrund, die Aufmerksamkeit des Lesers zu gewinnen, relevant. Auch aus SEO-Sicht spielt die Länge der Nachrichten eine nicht unbedeutende Rolle.
Entgegen der möglicherweise ersten Vermutung werden längere Artikel im Ranking der Suchergebnisse höher positioniert als kürzere Nachrichten. Nach einer Untersuchung von serpIQ lässt sich eine Tendenz erkennen, dass höher positionierte Suchergebnisse längeren Content enthalten; die Zeichenanzahl bei den Top 10 Suchergebnissen liegt hier zwischen ca. 2.050 und 2.500 Wörtern.
Speziell auf soziale Netzwerke bezogen, ist die Zeichenanzahl bei Posts und Tweets entscheidend für die virale Reichweite; wie oft ein Betrag geteilt wird. Selbst wenn auf Twitter nur wenige Zeichen zur Verfügung stehen, müssen nicht die gesamten 140 ausgenutzt werden. Nach einer Studie von Tracksocial werden Tweets mit 71 – 100 Zeichen am häufigsten retweetet. Facebook bietet zwar mehr Platz, um die Interaktion zu fördern, ist allerdings eine Postlänge zwischen 100 – 119 Zeichen gut geeignet. Doch auch hier ist nicht alleine die Postlänge entscheidend; die Interaktionsrate nimmt beispielsweise durch eine Frage im Posting merklich zu.
Die oberste Priorität sollte selbstverständlich immer der Inhalt der Nachricht haben. Behält der Autor beim Schreiben das eigenes Leseverhalten und ein paar Richtlinien im Hinterkopf, kann der Lesefluss unterstützt und die Aufmerksamkeit des Lesers gewonnen werden. Um einen Nutzer für seinen Inhalt zu interessieren und einen Klick zu generieren, hat man in der Regel sechs Wörter: Ein Nutzer nimmt häufig nur die ersten und die letzten drei Wörter einer Überschrift wahr.